Die Feuerwehr rettet zwei Waldkäuze aus dem Cheminée.

Ob Brände oder Verkehrsunfälle: Die Feuerwehr Brugg leistet unterschiedlichste Einsätze. Zu einem nicht alltäglichen sind zwei Feuerwehrmänner am Sonntagmittag ausgerückt. Einen mit einem schönen Ende dazu. Punkt 11 Uhr traf der Anruf ein: Im Brugger Ortsteil Schinznach-Bad, lautete die Ausgangslage, steckt ein Waldkauz in einem Cheminée fest. Kommandant Manuel Keller machte sich mit Markus Obrist auf den Weg zum Mehrfamilienhaus, wo sie bereits erwartet wurden. Sogleich hätten sie sich einen Überblick verschafft, schildert Keller die Ereignisse auf der Website der Feuerwehr. Der Einsatz der Autodrehleiter stellte sich als nicht möglich heraus. Geblieben sei nur der Ausbau des Einschub-Cheminées, führt Keller aus. «Also haben wir Taten sprechen lassen.» Die Männer bauten also das Cheminée aus. Der Waldkauz flog direkt in die Wohnung und von da über die geöffneten Fenster ins Freie und Richtung Wald. «Es blieb uns nur noch, das Cheminée wieder zurückzuschieben.» Doch zu Ende war die Geschichte damit nicht. Denn erneut vernahmen die Feuerwehrmänner Geräusche, schauten nochmals nach. Tatsächlich: Der Vogel war schon wieder zurück. «Wir dachten, das gibt es doch nicht!», erinnert sich Keller. «Alles noch einmal von vorne.» Der Waldkauz wollte das Cheminée diesmal allerdings nicht selber verlassen. Markus Obrist bemerkte, dass die Füsse des Vogels zum Greifen nah sind. Kurzerhand packte er zu – und schon war der Waldkauz draussen. Erst da wurden sich die Feuerwehrmänner bewusst, dass es sich um ein anderes, grösseres Tier handelte als beim ersten Mal. «Somit waren also zwei Waldkäuze im Cheminéerohr», fasst Kommandant Keller zusammen. Beide konnten in die Freiheit entlassen werden. Die Feuerwehrmänner beendeten in der Folge die Aufräumarbeiten. Tags darauf konnten die Cheminéebauer das Cheminée wieder fachgerecht einbauen. Die Rettung von Waldkäuzen war übrigens eine Premiere für Kommandant Keller, der seit 1996 Feuerwehrdienst leistet, wie er am Telefon mit einem Lachen sagt.

mhu, Bericht AZ vom 11. November 2020

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